Kleine Weinkunde

Das deutsche Weinanbaugebiet gehört zu den nördlichsten der Welt. Nicht umsonst sagt der Volksmund:

Die Rebe ist die Mutter des Weines,

der Boden sein Vater

und das Klima sein Schicksal.

Die Weinrebe braucht zu ihrer Entwicklung Licht, Wärme, Wasser und hohe Luftfeuchtigkeit. Natürlich braucht sie auch die Sonne, während der Vegetationsperiode (Zeit zwischen dem Austrieb der Reben bis zum Abwerfen der Blätter) ca. 1.350 Stunden Sonnenschein. Die besten Bedingungen für ein gutes Wachstum sind: sonniges, niederschlagsfreies Wetter während der Rebenblüte, ein mäßig trockener Sommer, ausgeglichene Niederschläge und ein langer warmer und trockener Herbst.

Da der Wein in Deutschland meistens in den Flusstälern angebaut wird, sind die klimatischen Bedingungen recht günstig. Die kalten Winde werden von den bewaldeten Mittelgebirgen abgehalten. Die Flussspiegel reflektieren die Sonne und wirken als Wärmespeicher. Regen, Tau und Nebel geben der Rebe genügend Feuchtigkeit und schützen im Herbst vor dem Frost.

Neben dem großräumigen Klima kennen die Fachleute auch noch das so genannte Kleinklima, nämlich das des einzelnen Weinberges; zum Beispiel, welche Himmelsrichtung er hat, die Sonnenreflektion durch den Flussspiegel, Hanglage, dies ist ausschlaggebend für die Weinqualität.

Obwohl die deutschen Weinreben mit viel weniger Sonne als in den südlicheren Ländern auskommen müssen, sind sie, was ihre Eleganz und Rasse betrifft, den Südländern überlegen. Sie haben einen geringeren Alkoholgehalt und dafür mehr frische Säure und Bukettstoffe.

Die Rieslingrebe ist immer noch die Königin unter den Reben!

Vom Tafelwein bis zum Eiswein

Tafelwein

Der Tafelwein ist ein einwandfreier, gut trinkbarer Wein, der mäßigen Ansprüchen durchaus genügt. Er ist süffig, häufig spritzig, jung und preiswert. Er unterliegt keiner amtlichen Prüfung.

Landweine

Deutsche Landweine sind einfache, saubere Schoppenweine, off herzhaft und kernig, leicht bekömmlich und relativ alkoholarm. Es sind unkomplizierte Weine. Es gibt sie nur in den Geschmacksrichtungen           trocken und halbtrocken.

Qualitätswein

Er muss aus einem der 11 Weinanbaugebiete stammen und darf mit Weinen aus anderen Anbaugebieten nicht verschnitten werden. Deshalb sind Qualitätsweine b.A. gebietstypisch, in ihrem Charakter vielfältig und von Landstrich zu Landstrich verschieden. Sie unterliegen der amtlichen Qualitätsweinprüfung.

Kabinettweine

Kabinettweine sind die erste Stufe der Qualitätsweine mit Prädikat. Die Weine zeigen eine gute Reife, präsentieren sich elegant, sind nicht schwer und in der Regel rebsortentypisch. Sie sind naturbelassen.

Spätlese

Diese Weine werden aus vollreifen Trauben gewonnen. Sie zeichnen sich durch besondere Eleganz und Reife aus, sind ansprechend. rund und süffig.

Auslese

Hierfür werden gesunde, vollreife Trauben aus dem Lesegut aussortiert – eine mühsame Arbeit – und dann getrennt gekeltert. Ausleseweine bestechen durch ihre Reife, die Fülle des Buketts, die elegante Art.

Beerenauslese

Eine weitere Steigerung der Güte: Das Lesegut besteht nur aus überreifen, edelfaulen Beeren. Daraus wird dann die Beerenauslese gekeltert. Ein wunderbarer reifer, fruchtiger und voller Wein, der das unverkennbare Aroma der Botrytis-Edelfäule besitzt. Sie sehen ihm seine hohe Qualität schon im Glas an. Seine Farbe ist wie Bernstein.

Trockenbeerenauslese

Das ist der Gipfel eines edlen Tropfens. Nur rosinenartig eingeschrumpfte, edelfaule Beeren werden für die Kelterung verwendet.

Eiswein

Eiswein ist eine Rarität ganz besonderer Art. Gewonnen wird er aus Trauben, deren Wasseranteil beim ersten Frost von mindestens 7°C zu Eis gefroren ist. Das bedeutet: lediglich das sehr zucker- und aromahaltige Konzentrat wird ausgepresst.